Kürbis-Kartoffel Küchlein mit Blutwurst und Wirsing
Rheinhessen feiert sein 200-jähriges Jubiläum und das nimmt Rheinhessenwein zum Anlass um 12 Blogger zur Aktion „WTF is Spundekäs“ einzuladen. Was Spundekäs ist habe ich mittlerweile herausgefunden – aber um den geht es so ganz konkret gar nicht. Es geht viel eher darum mit regionalen rheinhessischen Produkten die klassischen regionalen Gerichte neu zu interpretieren oder mit den Zutaten etwas ganz Neues zu entwickeln. Die ausgewählten Zutaten wurden vom „Eichhof“ mit seinem dazugehörigen Hofladen an die Blogger versandt und so durfte ich mich über ein Päckchen mit Kürbis, Wirsing, Kartoffeln, Blutwurst, Rieslingsenf, portugieser Wein Gelee, Scheurebe Gelee und ein Fläschchen trockener Rheinhessen Silvaner freuen. Jetzt bleibt nur die Frage: was verbindet man mit der rheinhessischen Küche? Die typischen Schlagworte sind da für mich „bodenständige Küche“, „Backesgrummbeere“ und „Zwiebelkuchen“. Während ich also hin und her grübel kommt mir der Gedanke an eine Art Zwiebelkuchen, nur mit Kartoffel, Kürbis und Wirsing. Bodenständig soll es bleiben, aber irgendwie auch ein bisschen neu und handlich daher kommen. Also lieber Küchlein als Kuchen – gefüllt mit dem genannten Gemüse und etwas Blutwurst, serviert mit einem Dip in dem sich der Senf wiederfindet. Das ist wichtig, Bessere Hälfte ist nämlich flexibel – aber bei Blutwurst ohne Senf hört der Spaß auf. Und so sind diese Kürbis-Kartoffel Küchlein mit Blutwurst und Wirsing entstanden. Klein und fein wie sie sind machen sie sich auch gut auf Buffets oder als handlicher Happen zur Weinbegleitung. Aber unterschätzt die kleinen Küchlein nicht, drei Stück machen satt – ein viertes isst man nur weil es so lecker ist!
Zutaten für 12 Küchlein:
Für den Teig:
230g Weizenmehl, Typ 550 + etwas um den Teig auszurollen
4g Trockenhefe
10g Salz
10g Zucker
25g weiche Butter + etwas zum Einfetten der Muffinform
110ml warmes Wasser
Für die Füllung:
1/4 Hokkaido Kürbis
3-4 Wirsingkohl Blätter
1 Kartoffel, ca. 100g
1 Zwiebel
100g Blutwurst, grob und schnittfest
etwas Rapsöl
2 Eier
100ml Schlagsahne
Pfeffer & Salz
1 Prise Muskat, frisch gerieben
Für den Dip:
100g Schmand
1 EL Rieslingsenf
Kurze Anmerkung: wundert euch nicht, dass auf den Fotos deutlich größere Mengen für die Füllung zu sehen sind – ich hatte in etwa die doppelte Menge gemacht und habe aus den nicht benötigten Resten am nächsten Tag Omlett gezaubert. Die Angaben hier sind bereits auf die benötigte Menge für 12 Küchlein herunter gerechnet.
Zubereitung:
Den Kürbis waschen, vierteln und entkernen. Die Zwiebel schälen und vierteln, die Kartoffeln schälen und die Blätter vom Wirsingkohl waschen und die Blattrispe entfernen.
Hefe und Zucker in das Wasser für den Teig geben und einige Minuten stehen lassen. In dieser Zeit die restlichen Zutaten abwiegen und alles (außer die Butter) für einige Minuten in die Küchenmaschine geben und zu einem recht festen Teig verkneten. Am Ende die Butter zufügen und den Teig weiter verkneten bis er sich gut von der Rührschüssel löst. Für mindestens 30 Minuten abgedeckt beiseite stellen damit er gehen kann.
Kürbis, Kartoffel und Zwiebel von Hand oder mit der Küchenmaschine fein reiben. Etwas Rapsöl in einer großen Pfanne erhitzen und das Gemüse darin sanft anschwitzen.
Die Wirsingblätter aufrollen und in dünne Streifen schneiden. Die Kürbis-Kartoffelraspel aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen. Etwas frisches Rapsöl in der Pfanne erhitzen und den Wirsing sanft anschwitzen.
Die Kürbis-Kartoffelraspel zurück in die Pfanne geben, gut vermengen und alles mit Pfeffer und Salz würzen.
Die Blutwurst in kleine Würfel schneiden, aus Eiern und Schlagsahne den Guss anrühren und diesen kräftig mit Pfeffer, Salz und Muskat würzen.
Den Teig direkt auf der Arbeitsfläche ausrollen, durch die Butter klebt er dort nicht fest. Lediglich das Nudelholz leicht mit Mehl bestäuben. Das Muffinblech mit Butter einfetten. Mit einem passenden Glas oder (Servier-)Ring Teigtaler ausstechen und diese in die Vertiefungen des Muffinblechs drücken. Den Boden mit der Gabel 1-2 mal vorsichtig einstechen.
Den Backofen auf 180°C Umluft vorheizen. Die Gemüsefüllung auf die Küchlein verteilen und jedes Küchlein mit 5-6 Blutwurstwürfeln krönen.
Den Ei-Sahneguss mit einem Esslöffel gleichmäßig auf alle Küchlein verteilen und das Muffinblech für ca. 25 Minuten im Backofen verschwinden lassen. Dabei ab und an per Sichtkontrolle den Bräunungsgrad überprüfen.
Kurz vor Ende der Backzeit aus Schmand und Senf den Dip anrühren.
Die fertigen Küchlein aus dem Ofen holen, sie lassen sich mit Hilfe von zwei Esslöffeln gut aus der Form heben.
Die Küchlein zusammen mit dem Dip heiß oder lauwarm servieren.
Dazu würde auch ganz wunderbar ein Gläschen Wein passen…
Greift zu und lasst es euch schmecken!
Und hier die Beiträge der 11 anderen Blogger zur Aktion „WTF is Spundekäs“:
Baby rock my day – Rheinhessischer Kürbis-Zwiebel-Kuchen mit lauwarmen Wirsingsalat
Bushcooks kitchen – Rheinhessische Kleinigkeiten
Dila vs. Kitchen – Rheinhessen neu interpretiert: Süß-Scharf glasierte Kürbis-Gnocchi mit Blutwurst
Dreams on a Plate – Blutwurst im Speckmantel mit Kürbis-Dibbelappe und Wirsingkraut
Filine bloggt – Spicy Kürbissuppe mit Blutwurst-Chips und Wirsing-Bratkartoffelsalat mit Blutwurst und Riesling-Senf Dressing
Held am Herd – Rheinhessisches Urmeer-Menü
Lecker muss es sein – WTF is rheinhessische Summer-Roll
Lecker & Co. – Bratapfel mit Kürbis-Kartoffel-Füllung und Blutwurst-Jam | WTF ist Spundekäs
Liebstöckelschuh – Kürbismaultaschen auf Wirsingbett mit Kartoffelsalat
Moderne Topfologie – Rheinhessisches Duett: Blutwurst-Apfel-Praline im Teigmantel & Blutwurstbällchen mit Birne- und Spundekäs-Kern
Voll gut & gut voll – Rheinhessischer Kürbisauflauf mit Wirsing Chips
Kai meint
Toll,
dazu einen kräftigen Silvaner, einen tiefgründigen Riesling oder einen nicht zu schweren Spätburgunder (oder alle drei) – und der Tag ist gerettet!
Viele Grüße!
Kai
katha-kocht meint
Na das ist doch dann mal ein Weintasting – zu jedem Küchlein ein anderer Wein 😉
Dila vs. Kitchen meint
Liebe Katha,
Mensch, da hast du dir ja ein tolles Rezept für die Rheinhessen-Aktion ausgedacht. Mein Rezept geht im Laufe des Wochenendes online und auch wenn noch längst nicht alle Rezepte veröffentlicht sind, bin ich doch schon total überrascht, was für unterschiedliche Gerichte bisher mit all den Zutaten entstanden sind. Man merkt, Rheinhessische Gerichte sind extrem wandelbar.
Ganz liebe Grüße
Moni
katha-kocht meint
Danke dir, liebe Moni, ich war auch überrascht was da alles tolles gezaubert wurde! 🙂
Salvia von Liebstöckelschuh meint
Auch ich bin erstaunt, wie viele unterschiedliche Gerichte aus den gleichen Zutaten gezaubert wurden. Und offensichtlich kam bis jetzt noch nichts doppelt vor ^^
Liebe Grüße
Salvia von Liebstöckelschuh
katha-kocht meint
Das ist toll, oder? Bei 12 Bloggern mit dem gleichen Warenkorb so unterschiedliche Gerichte zu bekommen zeigt wie vielseitig die Zutaten sind 🙂
Rebecca meint
Liebe Katha, die Idee mit den Körbchen/Küchlein die gefüllt werden, finde ich ganz prima. Ich bin überhaupt ganz überrascht was für tolle Rezepte entstanden sind. LG Rebecca
katha-kocht meint
Ja, es sind wirklich tolle und ganz unterschiedliche Rezepte gekocht worden – da macht das Stöbern richtig Spaß!
Sabine meint
So eine tolle Idee! So ein Küchlein könnte ich genau jetzt sehr gut gebrauchen. Sieht herrlich aus! Liebe Grüße von Sabine
katha-kocht meint
Dankeschön! Die waren auch super lecker 🙂
Sascha meint
Super Idee mit den Küchlein. Einen kann ich mir gerade richtig gut für zwischendurch vorstellen oder auch ein paar mehr…
LG Sascha
katha-kocht meint
Wenn man nur nach einem aufhören könnte… vielleicht werden es doch ein paar mehr 😉