Ich liebe Raclette und jetzt, wo es „endlich“ wieder kalt ist, passt es auch wieder zur Jahreszeit. Für mich ist Raclette fast genau so schön wie Tapas – im Rahmen von nur einer Mahlzeit kann man viele Dinge kombinieren und jedes Pfännchen sieht ein bisschen anders aus. Außerdem kann man durch die entsprechenden Saucen variieren und dem Ganzen so ein Thema geben. Bei mir ging es diesmal um Raclette mit Wild – Wildschweinsalami, Hirschrückensteak, Hirschschinken… dazu Birne, Mango, Orange, Walnüsse, eine Preiselbeer Sauce und eine schnelle Bratensauce. Nicht zu vergessen natürlich verschiedenes Gemüse und je nach Lust und Laune auch ein paar Wachteleier.
Zutaten für 4 Personen:
300g Hirschrücken
ca. 15 Scheiben Wildschweinsalami
ca. 15 Scheiben Hirschschinken
250g Rinderfilet (optional – ist bei uns aber immer wieder gerne gesehen)
20 Scheiben Raclettekäse (hier ein Mix aus klassischem Raclettekäse, geräuchertem Raclettekäse und Raclettekäse mit grünem Pfeffer)
1/2 Mango
1 Orange
1 Birne
1/2 Dose Mais
10 kleine Datteltomaten
1 Zwiebel
1 faustgroßes Stück Blumenkohl
4-5 Champignons
2-3 Karotten
1/2 rote Paprika
1/2 gelbe Paprika
1/2 Bund Schnittlauch oder Petersilie
8-10 Walnüsse
Wok-Öl / Reisöl
etwas Brot
Für die Preiselbeer Sauce:
2 EL Preiselbeeren
80g Schmand
2 EL Joghurt
Pfeffer & Salz
Für den Meerrettichdip:
80g Schmand
2 EL Joghurt
2 TL Sahnemeerrettich
2-3 EL Milch
Pfeffer & Salz
Für die Bratensauce:
200 ml Wildfond
1/2 Zwiebel
1 Zweig Rosmarin
etwas Olivenöl
Pfeffer & Salz
60-70 ml Rotwein
1 TL Schmand
Zubereitung:
Zubereitung müsste hier eigentlich Vorbereitung oder Schnippelei genannt werden… die Mango und die Orange schälen und in Würfel schneiden. Die Birne vierteln, entkernen und in Scheiben schneiden. Salami und Schinken werden auf dem Teller fächerförmig ausgelegt, das Hirschsteak wird in Daumen dicke Scheiben aufgeschnitten und bei mir in einer kleinen Schale mittig auf dem Salami-Schinken-Teller platziert. Das Rinderfilet ebenfalls in mundgerechte Stücke schneiden.
Den Mais auf in eine kleine Schale geben, die Tomaten halbieren, die Petersilie oder den Schnittlauch fein hacken. Beides auf einem kleinen Teller anrichten. Die Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden, die Wachteleier in einem kleinen Schälchen dazustellen.
Die Karotten schälen, die Paprika entkernen. Beides in Streifen schneiden und zusammen mit der Zwiebel auf einem bunten Teller platzieren.
Den Blumenkohl in Röschen zerpflücken und 4-6 Minuten in kochendem Salzwasser garen. Abgießen, kurz kalt abschrecken und abtropfen lassen. Den Blumenkohl mit auf den Gemüseteller geben. Wer keinen Blumenkohl mag könnte auch Brokkoli nehmen… oder keins von beidem.
Die Champignons in feine Scheiben schneiden. Die Walnüsse knacken, aus der Schale lösen und in einem Schälchen anrichten.
Den Käse auf einer ausreichend großen Platte platzieren. Der Pfeffer-Raclettekäse passt übrigens wirklich super zum Raclette mit Wild.
Weiter geht es mit den Saucen. Für den Preiselbeer-Dip mixe ich die Preiselbeeren mit Schmand und Joghurt und schmecke das Ganze mit Pfeffer und Salz ab. Wer es in der Konsistenz ein wenig dünner mag kann noch Teelöffelweise Milch dazu geben. Dazu hat später wunderbar ein Pfännchen mit Hischschinken, Birne, Nüssen, Pilzen und Käse gepasst, aber auch das auf dem Grill gebratene Hirschfleisch.
Für die schnelle Bratensauce schwitze ich die fein gewürfelte Zwiebel und den fein gehackten Rosmarin in etwas Öl an. Mit dem Wildfond ablöschen und den Rotwein dazu geben. Die Flüssigkeit auf hoher Stufe auf die Hälfte reduzieren, mit Pfeffer und Salz würzen und mit dem Stabmixer oder in einem kleinen Mixbehälter fein mixen – die Zwiebel sorgt dabei für eine schöne Konsistenz. Kurz abkühlen lassen und dann den Schmand einrühren.
Damit ist euer Raclette mit Wild – quasi euer wildes Raclette – auch schon fertig. Hier habe ich aber noch ein paar Tipps für euch:
Zu diesem Raclette passt ein guter, trockener Rotwein. Außerdem solltet ihr euch für Raclette immer genug Zeit einplanen. Um mit den heißen Pfännchen besser hantieren zu können stelle ich außerdem für jeden einen extra Teller oder einen kleinen Korkuntersetzer dazu auf dem die Pfännchen abgestellt werden können. Wie viel jeder isst hängt eindeutig davon ab wie lange ihr euch Zeit nehmt. Bei uns sind es 4-5 Pfännchen pro Person plus das Fleisch vom Grill, Brot und die Wachtelspiegeleier.
Ich habe diesmal das Fleisch auf dem Grill mit etwas Reisöl gebraten, Erdnussöl oder Sesamöl gehen aber auch sehr gut. Durch den hohen Siedepunkt hatten wir absolut keine Rauchentwicklung, was bei Olivenöl regelmäßig passiert ist. Das ist somit mein absoluter Geheimtipp!
Neben dem runden Severin Raclette-Partygrill* haben wir mittlerweile übrigens einen Tefal Raclettegrill* – der ist lang und schmal, so passt er wunderbar mittig auf den Tisch ohne zu viel Platz wegzunehmen. Außerdem lässt sich die glatte Teppan Yaki Grillfläche deutlich besser reinigen als die gewellte.
Hat jeder ein Pfännchen?
ninive meint
Sehr schöne Raclette-Variante, ich bin ja erklärte Wild-Fanfrau, und Käse und Gemüse sowieso.
katha-kocht meint
Na dann ist dieses Raclette ja wie für dich gemacht! 🙂
lieberlecker meint
Das ist jetzt aber eine ziemlich „wilde“ Interpretation von Raclette ;-), ich ziehe da die puristische Variante mit vorwiegend Käse und kleinen Kartoffeln vor.
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
katha-kocht meint
Das habe ich vorgestern auf dem Weihnachtsmarkt gesehen – kannte ich vorher garnicht so. Sah aber lecker aus mit den „Käsekartoffeln“.
Jürgen meint
Zuerst zum Raclettegerät: you’ll get what you paid for it! Nachdem ich mit einem geschenkten Mittelklasse Raclette Gefallen an dieser Art zu Kochen und Essen fand, bei Freunden feststellte dass es billiger und schlechter geht, habe ich mal 3-stelliig für ein deutsches Markenprodukt investiert. Das war zwar schon Welten besser, aber immer noch mit Mängeln!
Der Vorteil aber war, dass die Kommunikation mit diesem Unternehmen problemlos war, und die Mitarbeiter sich extrem um zufriedene Kunden bemühen. Alle Kritiken wurden sofort umgesetzt, sowohl an meinem eigenen Gerät als auch in der Serie, auch noch nach mehr als 5 Jahren!
Nun aber zu meinem Anlass die Seite zu besuchen: ich habe gestern unter Anleitung eines erfahrenen Metzgermeisters mein erstes Reh zerlegt, und Teile davon sollten an Heiligabend natürlich auf dem Raclette landen. Deshalb suchte ich nach Anregungen was und wie dazu passen könnte. Hier fand ich gleich viele, die ich zwar bestimmt nicht 1:1 umsetzen werde, aber doch vieles sehr ähnlich! Daher ein dickes Lob.