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Mit Rewe unterwegs – beim Gemüsebau Steiner

26. März 2015 By katha-kocht 2 Kommentare {Werbung auf diesem Blog - dieser Beitrag kann Werbung enthalten. Mehr dazu erfahrt ihr unter dem Blogpost}

Dieses Rezept enthält Werbung

Mit Rewe unterwegs – beim Gemüsebau Steiner

Könnt ihr euch noch daran erinnern – Anfang des Jahres habe ich in Kooperation mit Rewe eine Woche lang den Nachhaltigkeits Selbsttest gemacht und euch darüber berichtet. Schön fand ich dabei, dass mit einem Mix aus Pro Planet Produkten, regionalem Gemüse und Bio Waren einem gesunden, saisonalen und regionalen Einkauf (der nicht in einer Woche das Monatsbudget sprengt) nichts im Wege stand. Und als ich dann gefragt wurde, ob ich nicht Lust hätte mir in Kirchweidach mal anzuschauen wie zum Beispiel Tomaten und Paprika in Deutschland nachhaltig angebaut werden können… habe ich erst einmal gegoogelt wo Kirchweidach liegt. In Bayern, unweit vom Chiemsee. Sonnig soll es da sein und ein Mix aus Neugier und unserem spontanen Plan das zu einem langen Wochenende auszudehnen haben dazu geführt, dass ich gerne zugesagt habe.

Also ging es am letzten Mittwoch nach der Arbeit auf Reisen. Ein stop over in Regensburg, so sind wir am Donnerstag ausgeruht und absolut entnervt weil das Navi auf die letzten Kilometer kein Internet hatte entspannt vor den Toren vom Gemüsebau Steiner angekommen.

Rewe_Kirchweidach_ (89)

Irgendwo im Nirgendwo erstrecken sich 11,8 Hektar Gewächshaus über die Felder. Glasfronten so weit das Auge reicht. Wir sind gespannt was uns erwartet. Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Steiner und Rewe geht es auch schon los. Glücklicherweise gab es vorab die Info das es warm wird – so haben wir unter unseren modischen Überziehern nur das Nötigste anbehalten. Hände und Schuhe werden desinfiziert und dann passiert das was halt passiert wenn man Blogger und Presse in freier Wildbahn jagen lässt – es wurde erst einmal ausgiebigst fotografiert.

Rewe_Kirchweidach_Collage_1

Reihen um Reihen Tomaten – so weit das Auge reicht. Und dazwischen fleißige Mitarbeiter die am Tag vermutlich mehr laufen als ich in einem ganzen Jahr. Die weißen Rohre die ihr auf den Bildern seht gehören zum Heizungssystem. Geheizt wird hier mit Geothermie – also grob vereinfacht eine riesige Erdwärmeheizung. Aber mehr dazu später. Den benötigten Strombedarf deckt man hier über eine Photovoltaikanlage. Das ist aufgrund der sonnigen Lage des Gewächshauses möglich. Unten auf dem Boden seht ihr die ausgegeizten Blätter der Tomatenpflanzen liegen. Darin „wohnen“ die Nützlinge, die hier zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden.

Rewe_Kirchweidach_Collage_2

Herr Steiner beginnt die Führung mit einem groben Ablauf über das Jahr im Gewächshaus – am 8. Januar werden die frisch gelieferten Jungpflanzen in Kokosfasersubstrat gepflanzt. Die Bewässerung und Versorgung mit zusätzlichen Nährstoffen erfolgt über Schläuche, die direkt zwischen den Wurzeln im Substrat stecken. Von März bis November wird geerntet und danach ist der große Gewächshausputz angesagt. Im Januar geht es dann von vorne los.

Wir ihr seht sind die Pflnazen „unten rum“ ziemlich kahl – das erleichtert nicht nur die Ernte, hier wird mit System ausgegeizt. Die älteren Blätter bringen für die Pflanze nicht mehr die optimale Leistung und werden deshalb entfernt. So eine Tomatenpflanze kann hier übrigens gut und gerne mal 16m lang werden. Bei unserem Besuch hatten sie in etwa 5m Länge.

Rewe_Kirchweidach_Collage_3

Was für die Mitarbeiter tägliche Arbeit ist wird für uns kurzerhand zum Spielplatz – mit der Hebebühne geht es hoch hinaus. Die Größe des Gewächshauses ist beeindruckend. Und kennt ihr das, wenn ihr mit einem Geruch etwas ganz bestimmtes verbindet? Der Duft von Tomatenpflanzen ist für mich untrennbar mit dem Sommer verbunden. Und da es unter dem Dach entsprechend warm ist kommt hier richtiges Juli-Feeling auf… zwischen den Pflanzen, im Tomatenjungle, ist es übrigens erfrischend kühl.

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Geerntet wird hier übrigens erst, wenn die Tomaten wirklich reif sind. Da die Tomaten bei Rewe regional angeboten werden ist das vom Transport her kein Problem. Der große Vorteil ist der Geschmack, den jeder Tag an der Pflanze zählt – auch wenn die geerntete und verpackte Tomate ohne Probleme nachreifen würde.

Unter den Pflanzen stehen die Hummel-Boxen. In ihnen lebt jeweils ein Hummelvolk das den lieben, langen Tag umher fliegt und die Tomaten bestäubt. Bienen sind wegen ihres Flugverhaltens nicht für Gewächshäuser geeignet, kurz zusammengefasst sind sie wählerisch und fliegen für die richtige Blüte auch mal ein Stückchen weiter. Hummeln sind da unkomplizierter, die sehen eine Blüte und los geht’s.

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Die Bestäubung läuft also über Hummeln – und die Schädlingsbekämpfung? Auch dazu erfahren wir hier mehr. Raubmilben und Schlupfwespen sind die Lösung. Auf diesem Weg mussten im letzten Jahr keine anderen Mittel zur Schädlingbekämpfung eingesetzt werden. Nicht schlecht! Ich frage natürlich gleich nach ob das auch im eigenen Garten klappt, aber leider ist es wie befürchtet: während die Nützlinge im Gewächshaus räumlich eingeschränkt sind könnte ich sie im Garten nicht davon abhalten auch in die Nachbargärten zu entfleuchen. Das ist aus meiner Sicht ein bisschen so wie mit offenem Fenster heizen, kann man auch lassen. Außerdem sollte man bei genauem Hinsehen ohnehin den einen oder anderen Nützling im Garten entdecken. Ich werde die Augen offen halten. Die Karten mit den Raubmilben werden einfach an die Tomatenpflanzen gehangen (Foto rechts unten) – sie suchen sich dann schon selbst ein schönes Plätzchen. Prävention ist übrigens der Schlüssel – so können sich Schädlinge gar nicht erst ausbreiten.

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Es geht an die frische Luft und ein Sprung in das Wasserbecken scheint nur zu verlockend. Hier wird das Regenwasser von den Dächern und das Kondenswasser aus dem Gewächshaus gesammelt. Nichts wird verschwendet. Glück hatte man hier auch mit den Nachbarn, da Ausgleichsflächen geschaffen werden müssen wurde ein Feld gepachtet und in eine Wildwiese verwandelt. Auch schön.

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Wenn Herr Steiner über sein Projekt erzählt sieht man richtig den Vaterstolz in seinen Augen. Bisher ist dieses Gewächshaus praktisch einmalig, es zeigt aber, dass man mit etwas Glück und am richtigen Standort auch in Deutschland nachhaltig Gemüse anbauen kann.

Weiter geht es zu den Paprika. Rot, gelb, grün – Die Paprika werden aber noch umziehen, sie bekommen ein eigenes Gewächshaus und in diesem Flügel werden dann Tomaten gepflanzt. Das Gewächshaus ist übrigens aus speziellem Glas gebaut. Zum einen haben wir Sicherheitsglas, in erster Linie aus Versicherungsgründen. Ab und an hagelt es ja leider doch. Zum anderen hat es eine spezielle Struktur die das Licht streut. So wird das einfallende Licht optimal genutzt… und unsere Schatten wirken verwaschen.

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Die Nützlinge wohnen hier in Getreideampeln und haben in erster Linie ein Ziel: Blattläuse.

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Jetzt folgen wir den geernteten Paprika in die Verpackung. Die Container wandern zuerst in die automatische Sortieranlage und werden nach Größe sortiert. Jetzt flitzt ein fleißiger Mitarbeiter an die verschiedenen Fächer und packt die Paprika in Kisten. Und die müssen wirklich flitzen… Kaputtes Gemüse wird aussortiert. Viel ist das aber nicht. Es wird dann kompostiert. Besonders kleine Exemplare die im regulären Verkauf keinen Abnehmer finden würden bekommt ein regionaler Fleischer, der bastelt daraus Spieße und ähnliches. Große Exemplare werden lose verkauft, kleinere landen meist in der rot-gelb-grünen Dreierpackung.

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So wunderbar sortiert können sich die Tomaten und Paprika dann auf die Reise in den nächsten Rewe Markt machen. Aufgrund der nachhaltigen Anbauweise können die Produkte außerdem mit dem Pro Planet Label gekennzeichnet werden.

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Am Ende folgt ein technischer Teil. Den fasse ich mal so weit zusammen, dass man zum Glück den Bedarf über Photovoltaik und Geothermie decken kann. Die Notfallversorgung war bisher nur einmal zu Testzwecken bei der Inbetriebnahme an – die Anlage würde 1000L Erdöl pro Stunde verschlingen. In Holland laufen 95% der Gewächshäuser noch über Erdgas. Den Verbrauch möchte man sich gar nicht vorstellen. Wir schauen uns noch an wie in der Wasseraufbereitungsanlage mit UV-Licht das Wasser entkeimt wird. Ziemlich komplex, mit Trübungsmessung und entsprechend angepasster Fließgeschwindigkeit – so kann kein Keim überleben. Danach geht es zum Geothermiebrunnen. Den teilt man sich übrigens mit der Stadt Kirchweidach – es ist genug warmes Wasser für alle da und durch das gemeinsame Interesse an dieser Energieform konnte das Projekt so gemeinsam umgesetzt werden.

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Mit einem leckeren, kleinen Mittagessen und einer gemütlichen und sehr offenen Frage und Diskussionsrunde beenden wir die Führung. Es war ein sehr spannender Tag und ich hatte wirklich großen Spaß daran einen Blick hinter die Kulissen dieses großen und nachhaltigen Gewächshauses werfen zu dürfen.

Dann wende ich mich jetzt mal wieder meinem eigenen Garten zu… auch wenn meine Abläufe etwas weniger optimiert sind – ich habe Spaß daran und meine Tomaten sind klasse!

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Kategorie: Allgemein Stichworte: event

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Kommentare

  1. Melli meint

    3. April 2015 um 16:39

    Hi Katha,
    das klingt nach einem wirklich sehr informativen und interessanten Tag! Schön, dass du uns hier darüber berichtest.
    LG Melli

    Antworten
    • katha-kocht meint

      3. April 2015 um 22:03

      Hi Melli,
      freut mich, dass dir der Bericht gefallen hat. Wir fanden es wirklich spannend zu sehen, was heute alles möglich ist wenn man auf die Umwelt Rücksicht nehmen will.
      LG, Katha

      Antworten

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