Geschmortes Wildschwein mit Grünkohl und Kartoffeln
Es ist mal wieder so weit, die Rettungstruppe rund um Sina vom giftigeblonde Blog und Susi vom Prostmahlzeit Blog rettet was zu retten ist und das ist dieses Mal der Kohl. Der soll vor der Konserve gerettet werden – ein Vorhaben das ich von ganzem Herzen unterstütze. Den Anstoß dazu hat die liebe Britta gegeben und als ich Bessere Hälfte gesagt habe wir müssten nochmal quer durch die Stadt fahren um Grünkohl zu kaufen war er sofort… hellauf begeistert! Der Mann liebt nämlich Grünkohl und freut sich jedes Mal riesig wenn wir auch nach Weihnachten noch irgendwo einen Sack erspähen. Und ehrlich – Sack beschreibt das Ganze wohl am besten, Beutel würde es nicht so richtig treffen. Als Rezept habe ich mir dann geschmortes Wildschwein mit Grünkohl und Kartoffeln überlegt. Das Wildschwein wird dabei langsam gut zwei Stunden im Ofen geschmort und kommt wunderbar zart auf den Teller. Aber was spricht dafür den Kohl selber zu machen und nicht auf die Konserve zurückzugreifen?
Aus meiner Sicht ganz klar der Geschmack. Ja, das ist so ein standard Argument, aber das Problem an Grünkohl aus dem Glas ist doch, dass er nach relativ wenig schmeckt und man den Geschmack auch nachträglich kaum in den Kohl bekommt. Dabei braucht Grünkohl ja wirklich nicht viel – bei mir sind Speck, Zwiebel, Pfeffer, Salz und Piment der Schlüssel zum Erfolg. Aber das Wichtigste – und das kann ich nicht oft genug sagen – ist das der Kohl gewaschen werden muss. Grünkohl ist oft sehr sandig und ihn so wie Salat zu waschen reicht oft nicht aus. Also wird er bei mir portionsweise in der Spüle gewaschen, dann in einem großen Topf Salzwasser blanchiert und kommt dann erst zu Zwiebeln und Speck in den eigentlichen Topf wo er mindestens 2 Stunden köcheln darf. Lasst euch von der Dauer nicht abschrecken, es lohnt sich. Denn ihr werdet sehen, dass man selbst gemachten Grünkohl keinesfalls mit der Variante aus dem Glas oder der Konserve vergleichen kann!
Zutaten für 2 Personen (Grünkohl für 4 Personen):
800g Wildschweinkeule
2 Zwiebeln
2-3 Karotten
1 TL Wacholderbeeren
1/2 Bund Petersilie
500ml Wasser
Pfeffer & Salz
etwas neutrales Pflanzenöl
Für den Grünkohl:
1kg Grünkohl
7-8 Pimentkörner
Pfeffer & Salz
1 Zwiebel
70-80g Speck (z.B. Bauchspeck)
etwas neutrales Pflanzenöl
Für die Kartoffeln:
300g Kartoffeln
1/2 Zwiebel
etwas Olivenöl
Pfeffer & Salz
Zubereitung:
Für den Grünkohl einen Topf mit Salzwasser zum kochen bringen. In dieser Zeit die Zwiebel und den Speck klein würfeln. Beides zusammen in einem ausreichend großen Topf in etwas Öl anschwitzen. Den Kohl portionsweise im Spülbecken waschen und die Blätter von den Rispen zupfen. Den Kohl in 3-4 Portionen im Salzwasser blanchieren und nach jeweils 2-3 Minuten mit der Schaumkelle rüber in den anderen Topf zu Speck und Zwiebeln heben. Wenn ihr mit der Schaumkelle über den Boden kratzt könnt ihr die Sandkörner merken, also müsst ihr den Kohl immer von oben abschöpfen ohne den Sand vom Boden „aufzuwirbeln“. Am Ende noch eine Tasse vom Kochwasser mit in den Topf geben und den Grünkohl mit den zerstoßenen Pimentkörnern und Pfeffer würzen. So darf er bei kleiner Hitze ca. 2,5 Stunden lang köcheln.
Den Backofen auf 150°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Fleisch trocken tupfen und in 4 gleich große Stücke schneiden. Das Öl in einem ofenfesten Topf erhitzen und das Fleisch rundum scharf anbraten. Das Wildschwein aus dem Topf nehmen und kurz beiseite stellen. Die Zwiebeln und die Kartoffel schälen und grob würfeln. Beides in den Topf geben und kurz anrösten. Mit etwas Wasser ablöschen, kurz aufkochen, die grob gehackte Petersilie dazu geben und das Wildschwein zurück in den Topf legen. Die Wacholderbeeren und die Lorbeerblätter dazu geben und den Topf für die nächsten zwei Stunden in den Ofen schieben.
Das Fleisch gelegentlich wenden und bei Bedarf noch etwas Wasser dazu geben. Ungefähr 50 Minuten vor Ende der Garzeit die Kartoffeln waschen und in Spalten schneiden. Mit Öl beträufeln und mit Pfeffer und Salz würzen. Die Kartoffeln in einen kleinen Bräter geben und unten in den Backofen schieben.
Den Topf mit dem Fleisch aus dem Ofen holen und das Fleisch auf einem kleinen Teller kurz beiseite stellen. Bei Bedarf noch etwas Wasser dazu geben und die Lorbeerblätter aus dem Topf nehmen. Das Gemüse mit dem Stabmixer pürieren und die Sauce mit Pfeffer und Salz abschmecken. Das Fleisch hinein legen und auf kleiner Hitze warm halten. Den Backofen auf 220°C heizen damit die Kartoffeln etwas Farbe bekommen.
Den Grünkohl mit Pfeffer und Salz abschmecken.
Das zart geschmorte Wildschwein mit Kartoffeln und Grünkohl anrichten und ein wenig Sauce mit auf den Teller geben. Die restliche Sauce extra auf den Tisch stellen.
Ich hoffe ich konnte euch für meinen selbst gemachten Grünkohl begeistern – und falls ihr noch mehr leckere Kohlrezepte sucht, dann schaut doch mal bei den anderen Rettern vorbei!
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Sabine meint
Oh, so richtig klassisch ist Grünkohl ja auch toll! Ich hatte in letzter Zeit Glück mit meinem Grünkohl: so sandig war er nie. Einfaches Waschen reichte aus. Das macht die Vorbereitung natürlich noch etwas einfacher.
Susanne meint
Das ist ja ein Festessen!
Und das Verrückte ist ja, dass es hier in Süddeutschland Grünkohl aus dem Glas problemlos gibt.Wer das wohl isst? Nach frischem hingegen muss man suchen.
Petra Hermann meint
Der kernige Grünkohl passt bestimmt gut zum Wild, dass kann ich mir vorstellen.
Sigrid meint
Da hast du ja ein feines Festtagsessen kreiert, denn das wäre es auf jeden Fall bei uns. Mit Grünkohl mal was ganz anderes.
Liebe Grüße
Sigrid
Dani Leberkas meint
Genau so mag ich Grünkohl, nur mit Wildschwein habe ich ihn noch nicht gegessen. Wildschwein wäre auch eine Idee für demnächst. Danke!
Sandra meint
Grünkohl schmeckt TK top! Man kriegt durch Mettenden und Kassler super Geschmack dran und muss nichtmal nachwürzen.
So hat es sich in meiner ostwestfälischen Familie über schon lange bewährt.
Sus meint
Zum Glück gibt es hier bei uns (Südhessen) Bauern, die Grünkohl anbauen. Ich fahre jeden morgen an einem Feld vorbei. Das sieht dann aus wie überdimensionale Petersilie, finde ich. 🙂
Liebe Grüße, Sus
Pane-Bistecca meint
HUNGER! Hmmm das sieht zum Reinbeissen aus!
LG Wilma
Anja meint
Liebe Katha,
jaaaaa, Kohl kann deftig! Wild hab ich noch nie selbst zubereitet. Coole Idee, danke.
LG aus Leipzig von Anja
giftigeblonde meint
So sieht ein Festessen aus oder? Oder zumindest ein Sonntagsessen!
Aber für wirrettenwaszurettenist ist es in jedem Fall würdigst!
Ich denke auch, dass so ein Glasl KOhl niemals so gut schmeckt, wie selbst gekochter, mit guten Gewürzen, gar kein Vergleich!
lg. Sina
Henriette Egler meint
Ich verstehe , was du mit Sack meinst. Auf dem Markt kann man den Grünkohl im 3 kg Gebinde kaufen aktuell ^^ Ich hab mich bisher allerdings noch nicht getraut. Bisher hab ich den nämlich nur als TK-Ware verarbeitet …
Anna C. meint
Wildschwein- dafür bin ich immer zu haben, den Grünkohl würde ich zumindest probieren. Mein erster Versuch hat uns keine Freunde werden lassen…
Britta meint
Klingt nach einer wunderbaren Kombination. Zu Wild gab es bisher bei uns eher Rot- oder Rosenkohl. Aber Grünkohl ist bestimmt auch ein hervorragender Begleiter.
Turbohausfrau meint
So ganz klassischer Grünkohl muss ja wirklich dabei sein bei so einer Rettung. Dadurch wird klar, dass es gar nicht schwer ist, ihn selber zu machen. Das mit den Dosen ist ja wirklich übel!
Die Kombi mit Wildschwein ist sicher hervorragend.
Eva von evchenkocht meint
Hallo liebe Katha,
mhh… ein schönes Winteressen hast du da gekocht. Und Wildschwein mit Grünkohl ist ganz sicher eine feine Angelegenheit. Echt gut!
Liebe Grüße,
Eva
rike meint
Mir gefällt dein klassischer Grünkohl! Mit Wildschwein kann ich es mir auch gut vorstellen!
Barbara meint
Piment im Grünkohl stelle ich mir klasse vor – ich bin auch so ein Piment-Fan und finde, der wird viel zu wenig verwendet.
Grünköhl ergänzt hier wunderbar die anderen Gerichte – so stellt man sich ein winterliches Sonntagsessen vor.
Brotwein meint
Bei uns gab es Weihnachten zur Gans immer mit Grünkohl, darum kann ich mir Wildschwein richtig gut vorstellen! LG Sylvia
Julia meint
Wir sind auch gerade sehr begeistert von Wildschwein. Diese Variante ist schön winterlich und sicherlich köstlich.
Katrin Mämpel meint
Im Moment koche ich wirklich sehr gerne Wild. Vielen Dank für dein schönes Rezept. Und dein Grünkohl sieht sehr appetitlich aus.
philipp thurner meint
Der süßliche Grünkohl zum herzhaften Wildschwein…das kann einfach nur eine Sünde wert sein. Danke für das Tolle Rezept, und danke fürs teilen.
lg