Silvester im Filetstück
Dieses Jahr haben wir lange hin und her überlegt was wir zu Silvester machen wollen. Racletteabend mit Freunden, einen Ausflug nach Prag oder ein anderes tolles Event hier in Berlin – wir waren noch vollkommen unentschlossen als die Ankündigung auf Facebook erschien, dass im Filetstück eine „Traumschiffparty“ steigen soll! Kreuzfahrtklassiker wurden von Küchenchef Sascha Ludwig neu interpretiert und Sommerlier Jan Buhrmann hat angekündigt die eine oder andere große Flasche feinen Wein zum Menü zu öffnen. Also haben wir kurzerhand reserviert und uns festgelegt – wir feiern Silvester im Filetstück!
Je näher das neue Jahr kam, desto mehr Infos gab es – ein paar Weine wurden auf Facebook verraten und die „Crew“ mit waschechten Traumschiff Uniformen eingekleidet. Und das Warten hat sich gelohnt, als wir um 19Uhr das Restaurant betreten haben waren die Tische mit Knallbonbons, Glitzerkonfetti und Luftschlangen eingedeckt und das Menü (ganz im Traumschiffstil) klang ganz bezaubernd.
Ähnlich wie zum Menü im Juli gab es Creme und Knäckebrot, gefolgt von Malzbrot, Ciabatta und Kräuterbutter im Rinderknochen. Wir stoßen mit einem Gläschen „Platine“ Champagner auf den Abend an.
Als Amuse Bouche bekommen wir einen kleinen Polpo auf fruchtig scharfer Salsa. Dann folgt der erste Gang – feines Tartar mit einer Imperial Kaviarnocke. Dazu gibt es einen Silvaner vom fränkischen Weingut Paul Weltner der Bessere Hälfte besonders gut gefallen hat.
Im nächsten Gang gibt es eine Krustentierravioli mit etwas Wasserspinat, der Knüller ist aber definitiv die „Forelle Müllerin Art“ die perfekt gegart auf einer Karotffelcreme und mit Schäumchen serviert wird. Dazu gibt es ein Gläschen 2014er Weißburgunder aus Baden vom Weingut Seeger. Da hatte uns beim letzten Menü schon die von Jan Buhrmann gewählte „Anna“ so gut gefallen und auch diesmal werden wir nicht entäuscht.
Mit dem nächsten Gang begeben wir uns in die klassische Region – Kaninchenrücken mit Morchel und grünem Spargel. Da fragt man sich doch glatt was die Aubergine da macht? Aber auch hier sind wir vom schnöden Klassiker weit entfernt – da Kaninchen ist super zart rosa und mit Auberginencreme und eingelegter Aubergine alles andere als langweilig. Dazu ein Gläschen 2011er Pinot Noir – Herz was willst du mehr? Das Herz will vielleicht gar nicht so viel mehr, aber der Gaumen ist auf den Geschmack gekommen – und als im nächsten Gang das unglaublich gute, zarte und in der Mitte noch leicht rosa gegarte Kalbsbäckchen mit dem aufwendig vorbereiteten Schwarzwurzelchip kommt bin ich mir mit Küchenchef Sascha Ludwig einig, Bäckchen gehen einfach immer! Dazu ein 2010er Bordeaux aus der Doppelmagnum – das wäre für uns nicht die passende Flaschengröße für einen gemütlichen Abende zu zweit, aber wir sind definitiv begeistert. Die Witze aus den Knallbonbons werden übrigens auch immer lustiger, das könnte aber möglicherweise am Wein gelegen haben…
Ein Käsegang durfte natürlich nicht fehlen – Cheddar mit einer kreolischen Sauce mit einer Riesling Spätlese von der Mosel. Bessere Hälfte hätte davon sicher auch noch ein Schälchen verputzt.
Könnt ihr es glauben – den ganzen Abend hat mein Handy mich gemobbt weil der Fotospeicher voll war. Also habe ich kurzerhand ein paar Apps gelöscht, aber ausgerechnet die Eisbombe – das klassische Traumschiff-Dessert – hat es scheinbar nicht aufgenommen. Gut, dass Bessere Hälfte ein paar Fotos gemacht hat als es serviert wurde. Im typischen Traumschiff-Stil mit gedämmtem Licht, passender Musik und natürlich Wunderkerzen. Hier sieht man, dass nicht nur in das Menü und die Weine, sondern auch in das Gesamtkonzept viel Liebe bei der Planung gesteckt wurde. Wir hatten auf jeden Fall unseren Spaß! Dazu gab es übrigens einen Chardonnay & Riesling Eiswein vom Weingut Frey aus der Pfalz, den ich ziemlich interessant fand.
Und natürlich durfte das Krümelmonster nicht fehlen – es ist aber auch genial, oder? Dazu ein Mini-Gugel und ein kleines Sorbet-Pralinchen, dafür ist noch Platz!
Bis Mitternacht ist es noch ein halbes Stündchen hin, genug Zeit um sich zu sammeln, warm einzupacken und mit einem Gläschen Champagner hinaus in die Nacht zu hüpfen. Und so haben wir mit Wunderkerzen in der einen und unserem Champagner in der anderen Hand den Countdown ins neue Jahr gezählt.
Ein toller Abschluss für 2015 und ein wunderbarer kulinarischer Start ins Jahr 2016. Nicht zuletzt, weil wir noch einen kurzen Blick in die „Kreativwerkstatt“ und Bastelecke von Sascha Ludwig werfen durften. 😉
Danke an das Team vom Filetstück für diesen tollen Silvesterabend!
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