Tapas in Barcelona (2)
Gestern bin ich mit euch gestartet – es gab Tapas in Barcelona.
Was wir in den ersten 3 Tagen gesehen und vor allem gegessen haben wisst ihr also schon, hier folgen die Tage 4-6.
Tag 4 – der Strand
Den vierten Tag haben wir größtenteils am Strand verbracht. Ein Schirmchen, 2 Liegen, ab und an ein Sprung ins Wasser. Das eine oder andere kühle Getränk vom Cola-Aqua-Beer-Mann. Gut, sowas wie Caipis oder Sangria würde ich da jetzt nicht nehmen, aber geschlossene Getränke sind kein Problem. Am Nachmittag waren wir dann ein bissl rötlich verfärbt, zum Glück ist das gleich am nächsten Tag in Bräune umgeschlagen.
Gegessen haben wir im Schôkon – einer Strand-Lounge die Abends durch den benachbarten Yacht-Hafen vermutlich ziemlich schickimicki ist. Am späten Nachmittag war das Publikum aber durchwachsen und wir konnten hier gemütlich sitzen. Wir hatten ein Glas Weißwein und ein Bier. Dazu gab es Tapas. Für Bessere Hälfte Spieße mit Sirloin und Pilzen, dazu gebackene Zwiebeln und etwas Rucola. Für mich eine große Schale Pimentos de Padron mit gebratener Chistorra. Beides sehr lecker, die Spieße habe ich sogar schon nachgemacht – das Rezept folgt in Kürze.
Zurück ins Hotel, kurz frisch machen und wieder ab in die City.
Es ist Freitag Abend und wir machen einen entscheidenden Fehler – wir suchen zu lange nach dem passenden Restaurant. Erst wollten wir nur draußen sitzen, aber alle Tische waren schon besetzt. Dann hätten wir auch einen Tisch drinnen genommen, aber alle Tapas-Bars mit einer guten Karte waren restlos ausgebucht.
Am Ende haben wir uns dafür entschieden bei uns im Hotel-Restaurant Les Finestres de Llúria zu essen. Das hatten wir zwar eigentlich für den nächsten Tag geplant, aber wer wird schon kritisch sein… Wir haben gefragt ob wir auch draußen essen können – es gibt eigentlich das Restaurant drinnen und draußen mehr eine Snack-Karte, aber das war kein Problem. Wir dürfen gerne auch draußen die Gerichte aus dem Restaurant bestellen, die Karte wird uns gebracht… natürlich nicht ohne den Hinweis, dass es drinnen klimatisiert ist. Wir entscheiden uns für das Paella Menü. Eine Seafood-Paella um genau zu sein. Aber von vorne. Als Vorspeise gab es einen „kleinen“ Salat mit Thunfisch und Croquettas con Pollo.
Die Paella war mit Abstand die beste Paella die ich je hatte. Die Menge hätte auch für 3 Personen gereicht, der Reis war perfekt gekocht und die riesigen Gambas waren auf den Punkt gegart. Auch wenn man schon satt war wollte man kaum aufhören, so gut hat diese Paella geschmeckt!
Als Dessert gab es noch Créme Brulée – auch sehr lecker… auch wenn man schon fast nicht mehr konnte.
Tag 5 – Montserrat
Gut, möglicherweise ist nur mein leichter Sonnenbrand in Bräune umgeschlagen. Wir entscheiden uns auf jeden Fall am Morgen des 5. Tages lieber einen Ausflug nach Montserrat zu machen als uns nochmal an den Strand zu legen. Ich mag Ausflüge eh lieber – Strand ist halt Strand, aber manche Orte wird man sobald nicht wieder besuchen. Also ab in den Zug, die Fahrt nach Montserrat dauert ca. 1 Stunde. Dann geht es mit der Zahnradbahn hoch zum Kloster. Der Ausblick ist jetzt schon wunderschön. Bevor es aber weiter bergauf geht schauen wir uns das Kloster an und stehen zusammen mit hunderten von anderen Leuten über 1 Stunde an um die schwarze Madonna zu sehen. Da ich kein sonderlich religiöser Mensch bin habe ich sie nicht angepatscht. Aber schön anzusehen war sie schon.
Nach einer kleinen Erfrischung geht es weiter mit der Zahnradbahn auf den Berg.
Der Ausblick, die Berge, das schöne Wetter – es ist einfach unglaublich beeindruckend! Kulinarisch gibt es hier oben leider nix zu holen, selbst das Restaurant am Kloster ist eher eine Kantine. Aber was soll’s – bei der Hitze hat man eh keinen großen Hunger…
Von hier geht es mit der Seilbahn wieder runter zum Bahnhof und im Zug ein Stündchen zurück in die City. Ich hoffe ihr bekommt durch die Fotos einen kleinen Einblick wie beeindruckend die Aussicht war.
Zurück in Barcelona haben wir diesmal rechtzeitig (gegen 19hr) nach einem Restaurant gesucht. Dabei sind wir auf das Lonja de Tapas an der Jaume I gestoßen. Hier konnte man nicht draußen sitzen, aber die Tapaskarte hat mich magnetisch angezogen.
Wir hatten eine 1/2L Flasche Rioja zum Essen. Ich habe mir gebackene, panierte Lammrippchen, Sepia mit Zitrone, Petersilie und Knoblauch und Ente foi gras mit Lebkuchen ausgesucht. Außerdem hatten wir Oliven.
Bessere Hälfte hat sich für Chistorra, eine Selection vom Iberico (gebraten und mit süßen Geleewürfeln) und norwegischen Lachs mit Soja-Dip und Dill entschieden. Außerdem gab es vom Haus Tomaten-Brot.
Wir haben natürlich bunt getauscht und es hat wirklich alles sehr lecker geschmeckt! Die Kellnerin war sehr nett und wir hatten hier einen guten Start in den Abend.
Wir haben uns dann nochmal ganz entspannt an den Place del Rei gesetzt und ein Glas Weißwein getrunken.
Dann ging es weiter durch die Stadt. Bei Nacht sind viele Gebäude und Plätze wunderschön beleuchtet. Zwischendurch haben wir nochmal vor der Catedral ein Gläschen Wein / Bier getrunken und darauf gewartet, dass die Lichter angehen. Dann ging es los:
Das Casa Batlló bei Nacht…
Wir haben uns einiges angeschaut bevor wir zurück in Hotel sind und auf der Terrasse noch ein Gläschen Sekt getrunken haben.
Tag 6 – Barceloneta
Der letzte Tag unserer Reise ist angebrochen und wir hatten vor ganz früh zur Sagrada Familia zu fahren. Das hat auch geklappt, aber leider nicht geholfen. Dabei haben wir extra auf dem Zimmer gefrühstückt um nicht zu trödeln…
Die Straßen auf dem Weg waren menschenleer, aber in der Schlange standen schon 100erte. Wir haben uns entschieden nicht stundenlang anzustehen sondern nach Barceloneta zu fahren. Wir werden einfach wiederkommen sobald die Sagrada fertig ist und unsere Tickets vorher online buchen! Kurz bevor wir an den Strand kommen setzen wir uns an einem kleinen Platz ins Can Ganassa und trinken einen Milchkaffee und eine Cola – nix erwähnenswertes, aber die Tapas (die die ersten Gäste an den Nachbartischen bereits hatten) sahen wirklich gut aus. Außerdem war die Location gemütlich.
Weiter ging es zur kleinen Strandbar La Guingueta. Hier hatten wir Oliven und ein Bierchen. Außerdem konnten wir nochmal das Meer und den Strand genießen.
Langsam müssen wir zurück zum Hotel um unsere Koffer zu holen. Auf dem Weg habe ich im Vioko das beste Eis gegessen das ich je hatte! Wirklich! Unglaublich lecker… eine Kugel Mojito Eis das wie ein Cocktail geschmeckt hat und eine Kugel Waldfruchteis das ich einfach schon wegen der Farbe nehmen musste. Pro Kugel hat der Spaß allerdings um die 2,60€ gekostet… aber ich würde es wieder tun.
Weit kommen wir von hier aus nicht, am Pla del Palau lacht uns ein weiteres Lonja de Tapas Restaurant an. Wir setzen uns nur hin um ein Bierchen zu trinken, bekommen aber auf’s Haus noch ein Schälchen mit Patatas Bravas und Aioli zum Snacken. Hier kann man übrigens auch draußen sitzen.
Man empfiehlt uns außerdem einen Besuch im Loft del Born – einem Mix aus Cocktail-Lounge und Tapas Bar… leider schaffen wir das zeitlich nicht mehr, es ist ja Abreisetag, aber vielleicht läuft ja einer von euch mal daran vorbei und kann berichten wie es war.
Nun aber wirklich auf zum Hotel. Köfferchen holen und ab zum Flughafen. Unser Flieger hat 30 Minuten Verspätung. Also schlagen wir die Zeit noch mit 2 Tapas (kein Highlight) und einem Bierchen tot.
So endet unser Urlaub nach 6 Tagen – wir hatten leckere Tapas, haben viel gesehen und sind erholt und entspannt zurück nach Berlin geflogen. Mit viel Inspiration für neue Tapas-Rezepte im Gepäck! 😉
marion meint
Schön, wenn man sich im Urlaub Anregungen zum Kochen holen kann.
Tolle Bilder von Barcelona!
Gruß Marion
katha-kocht meint
Ja, aus unserem Toskana Urlaub habe ich ja auch so einiges nachgemacht. Das ist halt nochmal was anderes als wenn man ein Kochbuch in der Hand hat. 🙂
Anna meint
Wow! Das ist ja eine tolle Urlaubsreportage. …und ich bekam sogar ein Dessert zu sehen. Über so etwas freue ich mich immer besonders. Das war besser als jede Touristeninfo, Danke.
Liebe Grüße
Anna
katha-kocht meint
Ja, 2x gab es auch was Süßes zum Abschluss 😉 Aber wenn man den ganzen Tag läuft und nicht viel isst, dann ist das auch mal erlaubt… Freut mich, dass dir der Bericht gefallen hat!
ExBarca meint
Hallo
Ich habe drei Jahre in Barcelona gelebt. Eine wirklich tolle Stadt.
Mal ein kleiner Hinweis: Tapas heißt wortwörtlich Deckel (in Plural) und ist ganz üblicher Begriff. Einer unbewiesenen Überlieferung nach haben früher die großen Herren ihren Kutschern einen kleinen Imbiss auf ihr Getränk gelegt, also gedeckelt, haben. Der Alkoholkonsum sollte so begrenzt werden. So kamen diese speziellen Imbisse zu ihrer Bezeichnung.