Attilus Caviar im Hotel Palace – Eventbericht
Wenn sich die Berliner Gastronomie Szene an einem Montag Abend im Hotel Palace trifft, dann hat das einen guten Grund. Attilus Caviar hat die rund 100 Gäste eingeladen um dort an ihrem exklusiven Launch Event teilzunehmen. Bekannte Küchenchefs, Sommeliere, Restaurantleiter, Pressevertreter und Blogger sind diesem Ruf gefolgt – denn schon die Einladung klang vielversprechend! Küchenchef Robin Freeman, der sich auf die neuartige Zubereitung von Stör und Kaviar spezialisiert hat, wurde eigens für dieses Event aus London eingeflogen um die Gäste mit einem wunderbaren 6-Gänge Menü rund um das Thema des Abends zu inspirieren. Auf der Karte standen:
*Dry aged Beef tatar mit Royal Siberian Caviar auf Sauerteig Crouton
*Stör, gebraten auf koreanische Art, fruchtige Katsu Sauce, asiatischer Krautsalat, Zitrone und Sesamsalz
*Geräucherte Blumenkohlfritters, Feta, Granatapfel, Koriander, Mandarinen und Kreuzkümmel
*Gegrillte Cajun-Stör-Spieße, Wassermelone, Erdnüsse, Honig und in Bourbon eingelegte Jalapenos
*Heißgeräucherter Stör, Sellerie-Remoulade, Roggenbrot, frittierte Kapern und Kresse
*Luftiger Mango Cheesecake mit Sauerkirsch-Staub, Kokos-Biskuit-Crumble
Einen weiteren Überraschungsgang – ein Dreierlei vom Stör – hat Matthias Diether, Küchenchef und Sternekoch im Restaurant First Floor, gezaubert.
Aber beginnen wir den Abend so wie er angefangen hat. Das Event ist alles andere als steif – es ist als Stehparty ausgerichtet, mit einigen Sitzecken und einer kleinen Bar für Prosecco und Vodka. Ich starte mit einem Gläschen Prosecco und freue mich einige bekannte Gesichter zu entdecken. Schon kurz darauf werden die ersten Löffel mit satten Kaviarnocken serviert – begleitet von einem Gläschen Beluga Vodka. Der Attilus Caviar ist wirklich wunderbar – das der Geschmack genial ist, da sind wir uns alle einige. Bei der Konsistenz gehen die Meinungen etwas auseinander. Die Eier sind sehr weich, der eine oder andere hätte sich ein bisschen mehr „ploppen“ gewünscht. Mir persönlich hat die recht cremige Konsistenz wunderbar gefallen.
Es werden die ersten Gänge serviert – Matthias Diether hat als Dreierlei vom Stör ein Tartar mit einer Mousse und etwas Kaviar gezaubert (links unten). Ein leckeres Häppchen das leider viel zu schnell vernascht war. Links oben seht ihr die Sauerteig Croutons mit dem Dry Aged Beef und Royal Siberian Caviar und auf dem Tellerchen rechts den Cajun-Stör mit Wassermelone und Jalapenos – eine total spannende Kombination. Dazu flitzen die fleißigen Servicemitarbeiter mit Wein und Champagner durch die Menge.
Ich freue mich, dass der super sympathische Robin Freeman ein paar Minuten Zeit hat um mir einige Fragen zu beantworten. Natürlich will ich wissen was er mir und euch an Gerichten mit Kaviar empfehlen kann. Eins ist natürlich ganz klar – Kaviar kocht man nicht mit. Man kann ihn aber zum Beispiel im letzten Moment unter eine sahnige, cremige Pasta heben. Dann ist er definitiv der Star auf dem Teller. Eine andere Möglichkeit in der warmen Küche ist es eine satte Nocke auf einem Steak zu platzieren. Dort ist er dann eher das i-Tüpfelchen. Viel spannender ist aber die Frage was man an kalten Häppchen zaubern kann. Schließlich stehen Weihnachten und Silvester vor der Tür und da kann man schon mal mit ein paar außergewöhnlichen und festlichen Häppchen auftrumpfen. Einen der Favoriten von Robin habt ihr oben schon gesehen – ein Cracker vom Sauerteigbrot mit gutem Tartar und Kaviar ist einfach und genial. Eine andere schöne und klassische Idee sind Blinis mit einem pochierten Wachtelei und Kaviar on top. Oder wie wäre es mit etwas Kaviar auf einem Löffelchen Kartoffelsalat? Ziemlich verrückt finde ich die Kombination von gebratener Chorizo mit Kaviar. Robin lacht als er das vorschlägt – in der Küche haben sie experimentiert und dachten sich „das könnte klappen – aber wollen wir jetzt wirklich das teure Zeug auf die Chorizo setzen?“ Sie haben es probiert und nicht bereut – vielleicht bin ich ja auch mal ganz mutig und mache das nach. Es klingt auf jeden Fall spannend.
Übrigens ist Multitasking wohl doch nicht nur uns Frauen vorbehalten – während wir über verschiedene Rezeptideen sprechen zaubert Robin dieses leckere Dessert im Cheesecake Style mit einer Mango Mousse, Sauerkirschpulver und weißen Schokoperlen. Mein Glück – ich darf gleich ein Schälchen naschen! Ein großes Dankeschön von meiner Seite an Robin, dass er seine Rezeptideen mit mir geteilt hat.
Auch Igor Stopnikov, Director von Attilus Ventures, hat einen Moment Zeit für mich um mir ein paar Fragen zu beantworten. Während seiner Begrüßungsrede hat er gesagt, dass die Zeiten in denen Kaviar nur einer kleinen Elite vorbehalten war vorbei sind – heutzutage ist er auch der breiten Masse zugänglich. Viele Leute sind sich dessen nur noch nicht bewusst. Damit hat er wohl Recht. Aber was macht Attilus Caviar zu etwas Besonderem? Die Störe werden in Aquakultur in Deutschland aufgezogen, genau genommen in Sachsen-Anhalt auf dem Forellenhof Rottstock, und verbringen hier den Großteil ihres Lebens mit viel Lebensraum und fließendem Quellwasser. Das ist zwar auf der einen Seite mehr Stress als würde man sie nur in Becken halten und – wie Igor scherzt – täglich massieren, aber es ist positiver Stress und der wirkt sich auf die Qualität des Kaviars aus. Außerdem kann man die Qualität des Kaviars über die Ernährung beeinflussen – Details werden hier natürlich nicht verraten, aber die Experten vor Ort achten mit größter Sorgfalt auf diese Dinge. Etwas über sechs Jahre dauert es bis ein Stör im perfekten Alter ist um den Kaviar zu gewinnen. Aber das Warten lohnt sich. Und dank der Aufzucht unter kontrollierten Bedingungen ist es heutzutage auch möglich die Stabilität der Stör Population zu gewährleisten.
Attilus Caviar wird auch auf der eat!Berlin 2016 vertreten sein. Leider gelingt es mir auch zu fortgeschrittener Stunde nicht, aus Festivalleiter Bernhard Moser vorab ein paar Details zum Programm herauszukitzeln. Alles ist noch streng geheim und wird nicht vor der Pressekonferenz im Dezember verraten. Aber auf meine Frage warum man sich entschieden hat ein Event mit Attilus Caviar zu machen antwortet er nur lachend „ein Event mit Kaviar zu machen ist doch immer geil!“. Wo er Recht hat hat er Recht.
Da bin ich doch gespannt auf die kommenden kulinarischen Highlights!
Larissa meint
Das klingt ja toll, da könnte ich glatt ein bisschen neidisch werden!
katha-kocht meint
Es war wirklich ein super Abend 🙂