Über mich – oder: wer ist Katha?
Ich habe lange überlegt – was gibt es über mich zu sagen?
„Hallo, mein Name ist Katha und ich koche gerne!“
Das trifft es zwar ziemlich gut, ist aber vermutlich für niemanden der diese Seite besucht überraschend. Fangen wir also mal in lange, lange vergangenen Zeiten an…
Als ich noch klein war hat mein Vater mir in der Küche alles beigebracht. Es fing an mit Rüherei für das Sonntagsfrühstück und wurde ergänzt durch die eine Kochweisheit die für micht heute wie damals als goldene Regel in der Küche gilt:
„Gewürze sind zum Würzen da!“
Das klingt im ersten Moment nicht besonders originell, aber wenn man bedenkt wie oft viele Leute sich nicht trauen mehr als eine winzige Prise eines bestimmten Gewürzes in ihr Essen zu tun obwohl man wenigstens einen Teelöffel voll bräuchte um etwas davon zu schmecken, dann ergibt das durchaus einen Sinn. Dazu kam die üblich Lehre die die meisten von uns in der Küche durchleben, wenn man nicht selbst die Regie führt und „nur“ hilft, dann ist man der „Zutaten-Kleinschneider“. Das ändert aber nichts daran, dass man eine Menge lernt. Mit 14 Jahren habe ich dann zum ersten Mal die Weihnachtsgans für die ganze Familie zubereitet und daraus wurde eine lange Tradition die sich über die Jahre als ich noch „zuhause“ gewohnt habe etabliert hat. Zu meinem 17. Geburtstag habe ich das selbstgeschriebene Kochbuch „Kochen wie Papa“ geschenkt bekommen das mir einen guten Überblick über die Basics, Tricks und Kniffe in der Küche vermittelt hat.
Irgendwann bin ich dann ausgezogen und habe mir für meine erste Wohnung einen schönen Herd mit Ceranfeld und Umluft gekauft. Der hat mich dann auch über einige Jahre begleitet, nur in meiner aktuellen Wohnung konnte er leider nicht eingesetzt werden – hier gibt es keinen Platz für einen freistehenden Herd. Also muss ich mich aktuell mit dem „down-grade“ auf Ceran aber ohne Umluft abfinden.
Mit der eigenen Wohnung entzogen sich leider auch die vorher reichlich vorhandenen verschiedenen Gewürze meinem direkten Zugriff. In meiner ersten Naivität habe ich mich mit einem großen Korb Gewürzstreuer aus einem günstigen Discounter eingedeckt. Aber man lernt ja aus seinen Fehlern. Das Curry hat mein Essen zwar gelb gemacht, sonst aber kaum zum Geschmack beigetragen, auch das Paprikapulver und der Muskat hätten sowas wie Aroma ganz gut vertragen. Beim Pfeffer muss ich zugeben bin ich erst vor knapp 2 Jahren komplett vom Pulver auf eine gute Mühle zum frisch selbermahlen umgestiegen und auch der Umstige auf Meersalz und meine aktuell beginnende Sammelleidenschaft verschiedener Salze haben sich erst mit der Zeit ergeben.
Gewürze sind für mich in der Küche aber das A und O. Egal ob Kräuter oder Pulver, ohne geht es nicht wirklich. Aktuell habe ich – ja, ich bin gerade aufgestanden um zu zählen – 58 (aktualisiert am 11.02.2012 – 84) verschiedene Gewürze. Jetzt könnte man denken – na dann hat die Katha ja alles was man braucht! Aber um ehrlich zu sein gibt es für mich kaum etwas schöneres als in der Gourmet Abteilung eines großen Kaufhauses am Berliner Alexanderplatz bei jedem Besuch noch etwas neues mitzunehmen (und wenn es nur ein schönes neues, ausgefallenes Salz ist), im Asia-Laden meines Vertrauens nach neuem und altem zu stöbern oder in den unendlichen Weiten des Internets auf die Jagt nach neuen Dingen zu gehen die eventuell schmecken könnten oder die mir von anderen empfohlen wurden. Da meine Küche im Verhältnis zur Wohnung leider unproportional klein ist (wäre für mich keine Option gewesen, aber ich bin in die Wohnung von meinem Freund mit eingezogen) ist leider jedes Gewürz ein Kampf um den nichtmehr vorhandenen Platz, aber das ist wie mit dem Schuhschrank – Frau ist ja erfinderisch!
Meine frischen Kräuter stehen im Sommer auf dem Balkon und die Hälfte übersteht den Winter in der Wohnung nicht. Habe ich erwähnt, dass ich eher Koch als Gärtner bin? Wer hart im nehmen ist sind mein Rosmarin (aber auch nur weil ich beim letzten Mal einen sehr großen und robusten Topf gekauft habe), der Salbei (einfach nicht tot zu bekommen), mehr oder weniger glücklich die Petersilie und der Koriander. Alles andere wird bei Bedarf im Winter dazu gekauft und für die Sommersaison neu gepflanzt. Zum Teil bieten sich im Winter auch Kräuter aus der Tiefkühltruhe an. Ansonsten gibt es ja noch die getrockneten Kräuter die auch nicht zu unterschätzen sind.
In den letzten Monaten und Jahren habe ich ein intensiveres Verhältnis zu den verschiedenen Zutaten in meinen Gerichten entwickelt. Das geht von frischem Obst und Gemüse über das Fleisch bis hin zu Wein, Fond und Brühe für die Sauce. Ich kaufe bewusster ein und habe festgestellt, dass man das auch schmeckt.
Wo wir beim Thema schmecken sind – Geschmack ist für mich das Ziel. Was bedeutet das genau… ich versuche mal es zu erklären: Ich koche sehr, sehr selten nach Rezept. In den meisten Fällen denke ich an ein Gericht, bzw. erstelle ein Gericht um ein Stück Fleisch herum, und habe eine ganz konkrete Vorstellung was ich geschmacklich erreichen möchte. Wenn ich in einem Kochbuch nach Inspiration suche ist es das Gleiche. Ich sehe ein Bild und habe einen Geschmack vor Augen. Dann schaue ich mir die Zutatenliste an und entscheide was ich wie austauschen muss um dahin zu kommen wo ich hin möchte. Wenn ich dann koche und abschmecke ist das wie eine kleine Reise auf dem Weg zum guten Geschmack. Der Weg ist das Ziel und jeder Schritt, jede Prise Gewürz, jede neue Zutat bringt einen dem Ziel näher. So kommt es, das viele meiner Gerichte erst am Herd selbst feststehen. Hier von einer Zutat etwas mehr als gedacht, hier dann doch lieber etwas anderes genommen. Ich glaube das ist auch einer der Gründe warum mich Jamie Oliver als Koch und mit seinen Büchern so inspiriert. Er schreibt immer man soll ruhig etwas ausprobieren oder experimentieren. Dadurch sind viele seiner Rezepte ein genialer Leitfaden den man einfach nach eigenen Bedürfnissen ein wenig umstrickt.
Wenn ihr also ein Rezept von mir lest und euch denkt: „da ist aber eine Zutat drin die ich nicht mag oder die ich nicht habe“ – dann verwerft nicht gleich das ganze Rezept. Fragt euch lieber: Brauche ich wirklich genau dieses Gewürz? Kann man das nicht auch mit einem anderen Stück Fleisch machen? Könnte man diese Beilage nicht gegen eine andere austauschen? Meine Rezepte zeigen euch nur einen Weg zum Ziel, es liegt an euch den einen oder anderen Trampelpfad oder eine kleine Abkürzung einzubauen.
Warum schreibe ich diese Seite? Abgesehen davon, dass sich hier eine tolle Rezeptsammlung entwickelt hoffe ich, dass ich mit meinen Rezepten den einen oder anderen dazu motivieren kann sich auch mal an etwas anderes zu trauen als das Altbekannte oder überhaupt mit dem Kochen anzufangen. Ich versuche auch bei Basisgerichten wie zum Beispiel den Rouladen oder dem Wild-Gulasch die Rezepte mit Bilderstrecken zu verdeutlichen und zu erklären. Kochen ist für mich ein schönes und vorallem nützliches Hobby und diese Seite hier ist eine Erweiterung oder Ergänzung zu diesem Hobby.
Falls jemand noch Anregungen oder Fragen hat stehe ich gerne über das Kontaktformular zur Verfügung.
Ansonsten wünsche ich viel Spaß beim Stöbern, Experimentieren und Kochen!
Katha