24 Stunden Neapel – was man unbedingt sehen muss!
Kurztrips sind generell immer schwierig – man weiß schon vorher, dass man nicht alles sehen kann, trotzdem möchte man das Wichtigste nicht verpassen. So ging es uns Mitte Oktober, als wir für ziemlich genau 24 Stunden in Neapel waren. Natürlich sind wir nicht nur für 24 Stunden dorthin geflogen, die liebe Dr. Michi hatte uns auf ihre wunderbare Hochzeit nach Potenza eingeladen. Da haben wir am Ende noch einen Tag angehängt bevor es zurück nach Berlin ging.
Nachdem wir den Nachmittag in Pompei verbracht haben sind wir am frühen Abend im Hotel San Pietro* angekommen. Das Hotel selbst ist wirklich schön und für einen Erkundungstripp in die Stadt gut gelegen. Das Personal vom Empfang, über das Restaurant auf der wunderschönen Dachterrasse ist ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Leider ist die direkte Umgebung rund um das Hotel Abends etwas gruselig. Nach einem kurzen Blick auf die Speisekarte und die hübsch gestaltete Dachterrasse fiel uns die Entscheidung Abends im Hotel zu essen aber keine Sekunde lang schwer.
Noch bevor wir die Bestellung aufgeben steht unser Tisch voll mit hausgemachtem Brot, Oliven und anderen Snacks. Dazu ordern wir eine Flasche Rotwein und das Roastbeef mit gegrilltem Gemüse das einfach nur traumhaft war.
Ein sonniger Tag erwartet uns, als wir am nächsten Morgen um 8:00Uhr auf der Dachterrasse frühstücken. Gegen 18:00 werden wir zum Flughafen aufbrechen, uns bleiben also 10 Stunden um in der Nähe vom Bahnhof das Auto abzugeben und dann zu Fuß die Stadt zu erkunden. Im Hotel hat man uns eine schöne Tagesroute mitgegeben und die laufen wir ab.
Zuerst geht es zum Dom, dem Duomo di Santa Maria Assunta. Jede Nische des von außen fast schlichten Gebäudes ist prunkvoll und mit Liebe zum Detail gestaltet. Besonders die Deckenmalereien sind wunderschön.
Vergesst auf keinen Fall euch die Seitenflügel und die Krypta anzuschauen. Der Eintritt ist übrigens frei, am Ein-/Ausgang steht aber eine Kollekte in die man eine kleine Spende wirft.
Wir laufen durch die Straßen und machen auf der Via del Tribunali einen kurzen Stop um in einem der Straßencafés vor der Basilica di San Paolo Maggiore einen Kaffee, bzw. einen Orangensaft zu genießen. Englisch wird hier wenig gesprochen, aber man schafft es irgendwie sich zu verständigen.
Was man in Neapel unbedingt gesehen haben muss sind die Katakomben im Untergrund, die Sotterranea. Es ist so unglaublich beeindruckend, wie viel von den alten römischen und griechischen Fundamenten noch erhalten ist. Da die große Tour erst um 12 Uhr starten sollte haben wir uns für die kleiner Variante, die Scavi di San Lorenzo Maggiore, entschieden. Die englischsprachige Tour mit vier anderen Touristen war perfekt für uns.
In der kleinen Gruppe konnten wir unserer Führerin jederzeit Fragen stellen und waren beeindruckt, an welchen Dingen man heute noch erkennen kann wozu die verschiedenen Läden auf der Marktstraße einmal genutzt wurden. Da gab es unter anderem die Bank, die Wäscherei, den Bäcker, ein paar Lager, den Fischmarkt und eine Schule.
Zurück in der wärmenden Sonne geht es weiter durch die Straßen, zuerst die Via S. Gregoria Armeno hinunter und dann direkt auf die Via San Biagio Dei Librae (die man auch als Motiv auf zahlreichen Postkarten sieht). In zahlreichen Läden gibt es Schnickschnack ohne Ende – wir nehmen uns einen Puncinella mit.
Es zieht uns weiter die Straße entlang, über hübsche Plätze, wie den Piazza San Domenico Maggiore, mit ihren vielen Cafés.
Als nächstes steht die Piazza del Gesu auf unserem Plan. Hier liegen sich zwei Kirchen direkt gegenüber – die Basilica di Santa Chiara mit ihrem Glockenturm und die Chiesa del Gesu Nuovo. Wir schauen uns zuerst die Basilica di Santa Chiara an. Sie wirkt fast schlicht, hat aber ihren eigenen Charme…
Die Chiesa del Gesu Nuovo hingegen wirkt mit der stacheligen Fassade fast bedrohlich….
… der prunkvolle Innenraum bildet da einen starken Kontrast. Auch hier kann man sich kaum entscheiden ob man lieber an die Decke oder auf den Boden schaut.
Wir schlagen über die Via Toledo einen Bogen in Richtung Wasser – auf dem Weg dorthin kommen wir an der Galeria Umberto vorbei die uns stark an Mailand erinnert. Dann geht es zum Piazza del Plebiscito mit der Basilica Reale San Francesco di Paola und dem Palazzo Reale di Napoli. Leider sind hier rundum Renovierungsarbeiten im Gange und uns bleibt nur der Blick von draußen. Ein kurzer Zwischenstop in einem kleinen Restaurant für ein Gläschen Wein, die Sonne und das geschäftige Treiben muss man einfach genießen. Im Hafen sieht man schon von weitem die Kreuzfahrtschiffe liegen, wir wollen aber zuerst in Richtung Castel.
Die Strecke am Wasser über die Via Partenope läuft sich sehr schön. Wir sind nicht überrascht, dass wir in dieser Ecke der Stadt gleich drei Hochzeitsshootings und einen Videodreh sehen.
Am Castel dell’Ovo setzen wir uns in eine nette Pizzeria und genießen das Essen mit Blick auf das Meer. Wenn wir das nächste Mal nach Neapel kommen werden wir uns ganz sicher hier in dieser Ecke ein schönes Hotel* suchen.
Schade, dass wir nur diesen einen Tag haben, sonst würden wir hier sicher mehr Zeit verbringen.
Wir laufen am Wasser entlang zurück zum Hafen wo die großen Kreuzfahrt-Riesen liegen. Leider haben wir keine Zeit mehr uns das Castel Nuovo von Innen anzuschauen.
Wirklich sauber sind die kleinen Straßen leider nicht, trotzdem sind die Plätze gepflastert mit netten, kleinen Bars und Cafés die einen geradezu dazu einladen noch einen Aperol Spritz zu trinken…
Gemütlich und mit müden Füßen schlendern wir zurück zum Hotel um unsere Koffer abzuholen. Ein paar Minuten lang genießen wir noch die Ruhe und die Stimmung auf der Dachterrasse, dann geht es zum Flieger und zurück ins kalte Berlin. Aber fest steht:
wir kommen wieder nach Neapel!
Ariane meint
Ciao Katha,
Neapel ist schon eine ganz unglaubliche Stadt; leider auch mit vielen Problemen. In den neunziger Jahren war ich sehr oft dort, in vergangener Zeit etwas weniger. Trotzdem: jeder Besuch lässt tiefe Eindrücke zurück.
Um diese Jahreszeit wird ja gerade die Via San Gregorio Armeno wieder interessant mit ihren vielen Krippen und zum Teil skurrilen Krippenfiguren. Vielleicht hast Du schon welche dort gesehen.
Schön, dass Du den Aufenthalt dort genossen hast und wiederkommen möchtest.
Danke für Deine schönen Fotos!
Saluti
Ariane
katha-kocht meint
Ja, die Krippenfiguren haben wir auch gesehen – teilweise wirklich schräg 🙂 Wenn wir das nächste Mal nach Neapel fahren, dann wird auf jeden Fall auch die Amalfi KÜste erkundet – deine Berichte haben da richtig die Reiselust geweckt! Leider haben wir es diesmal aus Zeitgründen nicht geschafft…
zorra meint
Neapel steht auch auf meiner Liste und durch deinen Bericht ist die Stadt gleich ein paar Plätze nach oben gerückt. Ich war auch schon mal dort aber nur am Bahnhof, war ebenfalls auf eine Hochzeit in Avellino eingeladen….
katha-kocht meint
Ja – die italienischen Hochzeiten – wo die einen hinführen 🙂 Ich fand Neapel auf jeden Fall großartig, definitiv einen Besuch wert!